Alterstedt - Über unser Dorf
Alterstedt entstand ab etwa 900 n.C. als eine Rodungssiedlung am Rande des Höhenzuges "Hainich". Seine erste namentliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1186. Hier schlichtete Ludwig II. Graf von Hessen einen Streit zwischen Ludwig, Abt von Homburg auf der einen und Adelbert und Lehenhard von Allerstedt auf der anderen Seite um ein Waldstück bei dem Gut "Diemarßburgk" (die heutige Thiemsburg).
Alterstedt wurde ehemals entlang des Rahnebachs angelegt. Die 56 Gehöfte liegen entlang einer Hauptstraße. Nur eine längere Seitenstraße führt zum Dorfteich, welcher durch eine Quelle gespeisst und somit immer mit frischen Wasser versorgt wird. Diese Quelle versiegte selbst in den Dürre-Sommern 2018 und 2019 nicht.
Wahrzeichen
Am Fuße der Kirche neben dem Gemeindehaus (früher das Backhaus und heute noch im Volkmund "Backs" genannt) steht ein besonders imposanter und wertvoller Einzelbaum.
Eine mächtige Sommerlinde welche nach den Unterlagen der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" 11 Meter hoch ist und einen Stammumfang von 6,4 Meter besitzt. Sie ist somit der stärkste Baum im Altkreis Bad Langensalza. Ihr Alter wird mit 400 bis 500 Jahren angegeben. Unsere Linde hat schon so manche stürmische Zeit unbeschadet überstanden.
Weniger Glück hatte ihre gleich große Schwester am Eingang zum ehemaligen Pfarrhof. Von Kriegsschäden und Dürresommern geschwächt, musste sie im November 1843 gefällt werden. "Den Pfarrer ließ es nicht gleichgültig, als er diesen Baum fallen sah." schreibt dazu die Alterstedter Chronik.
Selbst in der ehemaligen DDR wurde unsere große Linde als Naturdenkmal besonders geschützt. Für die Alterstedter ist die Linde zum Wahrzeichen ihres Heimatortes geworden.
Fachwerk-Tradition
Die typischen Gehöfte in Alterstedt bestehen aus Drei- bzw. Vierseitenhöfen. Viele Häuser sind in ihrer ursprünglichen Fachwerkstruktur erhalten und wurden liebevoll restauriert. (Hier die Hausnr. 46 im Rahmen des Alterstedter Herbstmarktes)
Drei Gutshöfe soll es einst in Alterstedt gegeben haben. Zwei befanden sich in der heutigen Neue Straße 1 und der Teichstraße 27. Der dritte ist umstritten. Vermutlich handelte es sich dabei um das ehemalige "Gut Diemarßburgk".
Die Alterstedter Schenke
Die Alterstedter Schenke wurde vor 1876 am Ortseingang erbaut. Im Jahr 1956 wurde ein Saal für 100 Personen hinzugefügt. Ab 1996 fanden umfangreiche Umbauten und Sanierungen durchgeführt. Zahlreiche Wechsel von Pächtern und Gastwirten folgten in den Jahren darauf. Seit 2019 hat sich die Dorfgemeinschaft selbst der Schenke angenommen und renoviert seitdem in Eigenleistung.
Kirche St. Pankratius
In der Ortsmitte am Anger steht die romanische Kirche mit gotischem Turm St. Pankratius.
Sie ist in der Denkmalliste des Unstrut-Hainich-Kreises eingetragen. Kirchenschiff und Orgel wurden zwischen 2005 und 2011 umfangreich restauriert.
Sport- und Spielplatz
Wanderwege
Ein 4 Kilometer langer Rundwanderweg, beginnend bei der Alterstedter Schenke, führt bis zum Rand des Nationalparks Hainich. Entlang des Alterstedter Dorfwäldchens "Schieferwiese" geht es über das Ried und den Sportplatz zurück in den Ort.
Wer möchte, kann vom Rundwanderweg auch weiter zur "Thiemsburg" wandern. Dort befindet sich das Nationalparkzentrum des Hainich und der im Jahr 2004 errichtete, deutschlandweit bekannte "Baumkronenpfad".